Ageas Lebensversicherung kündigen: Mehr erhalten

Dafür, dass sich immer mehr Kunden dazu entscheiden, ihre Ageas Lebensversicherung zu kündigen, gibt es gleich mehrere Gründe. Denn nur rund 50 Prozent aller Lebensversicherungen laufen tatsächlich wie vertraglich vereinbart bis zum Ende aus. Alle anderen Verträge werden vorher gekündigt, widerrufen oder beitragsfrei gestellt. Die Gründe dafür sind vielfältig, werden aber immer wieder statistisch erfasst und lassen sich wie folgt zusammenfassen: 

1. Niedrige Zinsen: Der von der EZB vorgegebene Leitzins liegt aktuell – 2022 – bei 0,25 Prozent. Damit können aktuelle Lebensversicherungen nicht einmal mehr die Inflation ausgleichen, auch attraktive Gewinne lassen sich so kaum mehr erzielen. Hinzu kommt, dass die Versicherungsgesellschaften einen immer größeren Teil ihrer Jahresgewinne in Rücklagen für höher verzinste Altverträge einstellen und Versicherte dadurch weniger Überschussbeteiligungen erhalten. 
2. Hohe Kosten: Besonders in den ersten Jahren verursachen kapitalbildende Lebensversicherungen hohe Abschluss- und Verwaltungskosten, die je nach Rendite selbst über die gesamte Vertragslaufzeit nicht mehr hereingeholt werden können. Insgesamt laufen daher immer mehr Lebensversicherungen mit einem Verlust aus. 
3. Keine Flexibilität: Dass Versicherer das Geld ihrer Kunden nicht gerade gewinnbringend anlegen, ist allgemein bekannt. Allerdings haben Sie als Kundin oder Kunde auch keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern, sondern müssen Ihrem Geld mehr oder weniger beim Abnehmen zuschauen. Die fehlende Flexibilität, besonders im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten, ist für viele Kunden ein Grund zur Kündigung. 

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Tipp:

Wegen der zahlreichen Nachteile ist vom Abschluss einer kapitalbildenden Lebensversicherung mit Garantiezins mittlerweile abzuraten. Eine bestehende Ageas Lebensversicherung sollten Sie aber nicht direkt kündigen, sondern den Vertrag zunächst auf den Prüfstand stellen. 

Berufsunfähigkeits-, Unfall- und andere Formen der Lebensversicherung sind von einem Großteil der Nachteile nicht betroffen. Denn hier steht nicht der Aufbau eines Vermögens, sondern die Absicherung eines möglicherweise existenziellen Risikos im Vordergrund. Eine solche Police ist je nach Lebenssituation daher weiterhin sehr zu empfehlen und für viele Menschen sogar unverzichtbar!

Möchten Sie Ihre Ageas Lebensversicherung kündigen, müssen Sie dabei die in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen – kurz AVB – vorgeschriebene Form einhalten. Zu unterscheiden ist dabei stets zwischen Schrift- und Textform: 

1. Die Schriftform umfasst „echte Schreiben“, also solche per Fax oder auf dem Postweg. Elektronische Kündigungen sind hier nicht möglich.
2. Die Textform schließt neben schriftlichen auch elektronische Kündigungen, zum Beispiel per E-Mail oder über das Online-Portal der Versicherungsgesellschaft, ein.

Wichtig:

Ihre Ageas Lebensversicherung können Sie nur schriftlich, per Brief oder Fax, kündigen. 

Grundsätzlich ist die Form für Sie als Kundin oder Kunde bindend. Sie sollten sie unbedingt einhalten, da Ihre Kündigung sonst nicht wirksam wird und der Versicherer Sie darauf nur auf Nachfrage hinweisen wird. Möglicherweise ist die Kündigungsfrist aber bereits abgelaufen, wenn Sie den Fehler bemerken, und der Vertrag läuft zunächst weiter.

Tipp:

Liegen Ihnen die AVB oder der Versicherungsschein nicht mehr vor, kündigen Sie am besten schriftlich. Denn diese Form wird von jedem Versicherer akzeptiert. 

Anders als bei der Form, machen Versicherungsgesellschaften beim Inhalt der Kündigung keine spezifischen Vorgaben. Auch der Gesetzgeber hat ins Versicherungsvertragsgesetz (VVG) keine besonderen Regelungen aufgenommen. helpcheck empfiehlt dennoch, mindestens folgende Punkte zu erwähnen: 

• Persönliche und Vertragsdaten, vor allem Kunden- und Versicherungsnummer, für eine schnelle Zuordnung Ihres Schreibens 
• Den Kündigungsgrund nach § 40 VVG, soweit er – nur bei außerordentlichen Kündigungen – erforderlich ist 
• Den Begriff „Kündigung“, um zu vermeiden, dass der Versicherer Ihre Kündigung falsch auslegt
• Einen konkreten Kündigungstermin oder alternativ die Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt, also zum Ende der Versicherungsperiode
• Die Aufforderung, Ihnen die Kündigung möglichst zeitnah zu bestätigen sowie den Rückkaufswert auszuzahlen
• Ihre persönliche Unterschrift, sofern Sie schriftlich kündigen 

Als Absender müssen Sie außerdem beweisen, dass der Versicherer Ihre Kündigung erhalten hat, wenn er diese Tatsache bestreitet. Wir empfehlen Ihnen daher den Versand via Einschreiben bzw. das Aufheben des Faxberichts, denn nur so sind Sie auf der sicheren Seite. Den entsprechenden Zugangsnachweis können Sie entsorgen, sobald Sie die Kündigungsbestätigung vom Versicherer erhalten haben. 

Wie bei den meisten Verträgen, gibt es auch bei Lebensversicherungen verschiedene Fristen, die Sie bei einer Kündigung einhalten müssen. Sie ergeben sich aus den AVB, wobei das VVG den gesetzlichen Rahmen vorgibt. Auch wenn Sie Ihre Ageas Lebensversicherung kündigen, müssen Sie im ersten Schritt zwischen der außerordentlichen und der ordentlichen Kündigung unterscheiden: 

Die außerordentliche Kündigung 

Nach § 40 Abs.1 und 2 VVG haben Sie als Versicherungsnehmerin oder Versicherungsnehmer in zwei Fällen das Recht, Ihre Ageas Lebensversicherung außerordentlich zu kündigen: 

• Beitragserhöhung ohne Anpassung der Leistungen 
• Leistungsreduzierung ohne Anpassung des Beitrags 

Der Gesetzgeber geht hier davon aus, dass sich die Konditionen, zu denen Sie den Vertrag damals unterschrieben haben, zu Ihrem Nachteil verändern. Daher haben Sie ein Sonderkündigungsrecht, auf das Sie der Versicherer spätestens einen Monat vor Umsetzung der Änderungen hinweisen muss. Sie haben dann bis zum Wirksamwerden der Anpassung Zeit, Ihre Police zu kündigen. 

Geben Sie unbedingt den Kündigungsgrund an, damit der Versicherer nicht von einer ordentlichen Kündigung ausgeht. Beachten Sie außerdem, dass das Sonderkündigungsrecht erlischt, wenn Sie es zu spät geltend machen. Die Kündigung muss zwingend vor der Wirksamkeit der Änderung beim Versicherer eingehen, da Sie sonst als mit den Anpassungen einverstanden gelten.

Im Übrigen unterscheidet sich die Sonderkündigung nicht von der „normalen“ Kündigung. Auch hier erhalten Sie den aktuellen Rückkaufswert der Police ausgezahlt. 

Die ordentliche Kündigung 

Eine ordentliche Kündigung ist bei Lebensversicherungen immer zum Ende der Versicherungsperiode möglich (§ 168 Abs.1 VVG). Die Versicherungsperiode wird auch „Versicherungsjahr“ genannt, da sie genau 12 Monate dauert, aber nicht zwingend dem Kalenderjahr entspricht (§ 12 VVG). Denn sie beginnt mit dem Abschluss der Police – ist dieser nicht am 01.01. des Jahres, weichen Kalenderjahr und Vertragsjahr voneinander ab.

Hinweis:

Die Frist für die ordentliche Kündigung kann der Versicherer im Rahmen zwischen einem und drei Monaten bestimmen (§ 11 Abs.3 VVG). Bei der Ageas Lebensversicherung dauert sie drei Monate. 

Ihre Kündigung muss also drei Monate vor dem Ende des Versicherungsjahres beim Versicherer eingehen, damit sie unmittelbar zum nächstmöglichen Zeitpunkt wirksam wird. Kommt sie zu spät an, tritt die Wirksamkeit erst zum Ende der folgenden Versicherungsperiode, also ein Jahr später, ein. Dazu zwei Beispiele: 

1. Sie haben Ihre Ageas Lebensversicherung am 01.05. abgeschlossen. Mit dem Versicherer wurde vereinbart, dass die erste Versicherungsperiode am 31.12. des Abschlussjahres endet. Alle weiteren Versicherungsjahre entsprechen dem Kalenderjahr (01.01. bis 31.12.), weshalb Sie jeweils bis zum 30.09. kündigen müssen.
2. Wie das erste Beispiel, allerdings wurde keine abweichende Versicherungsperiode vereinbart. Daher endet das Versicherungsjahr stets am 30.04., wodurch Sie bis spätestens 31.01. des jeweiligen Jahres kündigen müssen. 

Daher:

Werfen Sie immer einen Blick in den Versicherungsschein, bevor Sie Ihre Ageas Lebensversicherung kündigen. So vermeiden Sie Fehler bei der Ermittlung der Versicherungsperiode. 

Für die Einhaltung der vorgegebenen Kündigungsfrist ist immer der Eingang Ihres Schreibens bei der Versicherungsgesellschaft relevant. Es kommt also nicht darauf an, wann der Versicherer tatsächlich mit der Bearbeitung beginnt oder wann Sie Ihre Kündigung absenden. 

Kündigen Sie Ihre Ageas Lebensversicherung, muss der Versicherer den Rückkaufswert der Police berechnen und auszahlen (§ 169 Abs.1 VVG). Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen, die eine Gleichbehandlung aller Versicherten sicherstellen (§ 169 Abs.3 VVG). Daher muss ein sachkundiger Dritter die Möglichkeit haben, die Ermittlung des Rückkaufswert nachzuvollziehen.

Es kommt folgende – vereinfacht dargestellte – Berechnungsformel zur Anwendung: 

Formel:

Rückkaufswert = Summe der Beiträge (ohne Risikoanteile) – Abschluss- und Verwaltungskosten bis zum Kündigungszeitpunkt + Überschüsse und Zinsen – Stornopauschale 

Eine Stornopauschale (entspricht einer Kündigungsgebühr) darf der Versicherer nur abziehen, wenn sie angemessen und beziffert ist. Außerdem erfordert der Abzug eine eindeutige vertragliche Vereinbarung im Vorfeld (§ 169 Abs.5 VVG). Der Auszahlungsbetrag muss nach allen Abzügen bei mindestens 50 Prozent der eingezahlten Beiträge liegen, eine Unterschreitung dieser Grenze (Mindest-Rückkaufswert) ist unzulässig. 

Der Rückkaufswert wird am letzten Tag der Versicherungsperiode (= Stichtag) berechnet und unverzüglich ausgezahlt. Im Schnitt dauert es rund eine Woche, bis Sie die Überweisung vom Versicherer erhalten. Fragen Sie hier im Einzelfall aber einfach nach dem Bearbeitungsstand Ihrer Kündigung und dem voraussichtlichen Auszahlungszeitpunkt. 

Stirbt der Versicherungsnehmer, geht die Lebensversicherung mit allen Rechten und Pflichten auf die Erbin oder den Erben über. Als Erbe führen Sie den Vertrag schlichtweg fort, Sie treten in die Rechtsstellung des Verstorbenen ein. Dadurch werden Sie auf der einen Seite Beitragsschuldner, erhalten auf der anderen Seite aber auch das Bezugsrecht der Ablaufleistung, sobald die Lebensversicherung zur Auszahlung kommt. 

Achtung:

Nicht immer liegt das Bezugsrecht beim Versicherungsnehmer, da er es auf eine andere Person übertragen kann. Ein solches abweichendes Bezugsrecht bleibt im Erbfall bestehen. 

Als „neuer Versicherungsnehmer“ können Sie die geerbte Ageas Lebensversicherung auch kündigen. Beachten Sie dabei aber folgende zusätzliche Punkte: 

• Informieren Sie die Versicherungsgesellschaft rechtzeitig über den Erbfall, damit diese die notwendigen Schritte in die Wege leiten kann
• Legen Sie einen Nachweis über die Erbschaft, etwa den Erbschein, vor, sobald er Ihnen vorliegt. Ohne dieses Dokument kann Ihr Anliegen nicht bearbeitet werden
• Ändern Sie gegebenenfalls das Bezugsrecht, sofern es der Versicherungsnehmer nach § 159 Abs.2 VVG widerruflich auf eine andere Person übertragen hat
• Passen Sie die Bankverbindung an, um eine Überweisung des Rückkaufswerts auf ein nicht mehr existierendes Konto zu vermeiden 

So sind Sie nicht nur auf der sicheren Seite, sondern vermeiden auch zeitaufwendige Rückfragen der Versicherungsgesellschaft. 

Als Kundin oder Kunde haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, Ihre Ageas Lebensversicherung loszuwerden. Besonders bekannt, aber oft mit hohen Kosten verbunden, ist die Kündigung der Police. Anders sieht es beim Widerruf, der oft noch Jahrzehnte nach dem Abschluss möglich ist, aus. Denn hier liegt die Auszahlung schnell bei 150 Prozent der eingezahlten Beiträge. Ein kurzer Überblick. 

Die Kündigung – meist der teuerste Weg 

Die Kündigung einer Lebensversicherung ist vergleichsweise komfortabel. Denn hier reicht ein Schreiben an den Versicherer, der sich um alle weiteren Schritte kümmert, aus. Allerdings – und dieser Punkt wird vielen Kunden erst später bewusst – ist die Kündigung mit immensen Kosten und meist auch einem Verlust verbunden. Der Rückkaufswert liegt also unter der Summe der eingezahlten Beiträge.

Grund dafür sind neben der Stornopauschale vor allem die Abschlusskosten. Sie werden bei Vertragsunterzeichnung auf Basis des voraussichtlichen Endvermögens berechnet. Auch wenn Sie die Ageas Lebensversicherung vorzeitig kündigen, reduziert der Versicherer den „Kostenblock“ nicht, weshalb er außer Verhältnis zum tatsächlich erreichten Vertragsvermögen steht. Das folgende Beispiel zeigt, wie sich der Verlust bei der Kündigung zusammensetzt: 

Beispiel:

Sie kündigen zum Ende der 10. Versicherungsperiode. Bis dahin haben Sie 10.000 Euro eingezahlt und 1.000 Euro Zinsen erhalten. Der Versicherer zieht Abschlusskosten von 3.000 Euro, Verwaltungskosten von 500 Euro und eine Stornopauschale von ebenfalls 500 Euro ab. Dadurch liegt der Rückkaufswert bei 7.000 Euro und der Verlust bei 3.000 Euro! 

Obwohl Sie eigentlich einen Gewinn erwirtschaftet haben, fällt dieser durch die Kündigung vollständig weg. Außerdem führen die Abschluss- und Verwaltungskosten dazu, dass auch ein großer Teil Ihrer Beiträge schlicht aufgefressen wird.

Der Widerruf – nutzen Sie Ihren „Joker“ 

Bei Lebensversicherungen ist immer wieder vom „Widerrufsjoker“ die Rede. Er basiert auf einem Urteil des BGH vom 07.05.2014 (Az. IV ZR 76/11), mit dem er entschieden hat, das unwirksame Widerrufsbelehrungen dazu führen können, dass die Lebensversicherung noch Jahrzehnte nach dem Abschluss widerrufen werden kann. 

Grundsätzlich können Sie Ihre Vertragserklärung nur innerhalb der ersten 30 Tage nach Zugang der Vertragsunterlagen widerrufen (§§ 8 Abs.1 und 152 Abs.1 VVG). Entspricht die Widerrufsbelehrung aber nicht der gesetzlichen Voraussetzung nach § 8 Abs.2 Nr.2 VVG (= Deutlichkeitsgebot), kann die Widerrufsfrist nicht beginnen und dadurch auch nicht enden. Sie haben dann ein „ewiges Widerrufsrecht“.

Besonders betroffen sind – Expertenschätzungen zufolge über 100 Millionen – Lebensversicherungen, die zwischen 1994 und 2007 verkauft wurden. Denn hier wurden Widerrufsbelehrungen genutzt, die nicht dem sogenannten Deutlichkeitsgebot entsprechen. Dabei hat der Widerruf gegenüber der Kündigung gleich mehrere Vorteile: 

• Sie erhalten die gesamte Rendite, die der Versicherer mit Ihren Beiträgen erwirtschaftet hat, ausgezahlt 
• Der Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten ist grundsätzlich verboten. Auch eine Stornopauschale darf nicht erhoben werden
• Der Widerruf wird sofort und nicht erst zum Ende der Versicherungsperiode wirksam 

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Es gilt:

So erhalten Sie durch den Widerruf bis zu 150 Prozent der eingezahlten Beiträge bzw. mehrere tausend oder sogar zehntausend Euro über dem Rückkaufswert ausgezahlt! 

Bei helpcheck lassen Sie Ihre Ageas Lebensversicherung einfach anhand der Vertragsunterlagen, die Sie online oder per Post einreichen, prüfen. Gleichzeitig ermitteln unsere Partneranwälte, ob sich der Widerruf lohnt, weil er zu einer höheren Auszahlung als dem Rückkaufswert führt. Nur wenn diese Voraussetzung gegeben ist, machen wir die ermittelte Forderung beim Versicherer geltend.

Erhalten Sie am Ende tatsächlich eine Auszahlung über dem Rückkaufswert, fällt ein Erfolgshonorar von 29,75 oder 39,75 Prozent auf die Differenz an. Sind wir nicht erfolgreich, sind alle Leistungen für Sie kostenfrei. So tragen Sie keinerlei Kostenrisiko!