1Blitzer in der Probezeit: Wie sehen die rechtlichen Grundlagen aus
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Als Probezeit wird der Zeitraum von regulär 24 Monaten bezeichnet, der sich direkt an die erstmalige Erteilung der Fahrerlaubnis anschließt. Rechtliche Grundlage ist § 2a Abs. 1 StVG (Straßenverkehrsgesetz). Hintergrund der Einführung ist die Auffälligkeit der Fahranfänger im Straßenverkehr, die aufgrund von Unerfahrenheit (und einer daraus resultierenden anderen Risikowahrnehmung) im Unfallgeschehen stärker auffallen.
Die gesetzlichen Probezeit-Bestimmungen sehen vor:
Grunddauer zwei Jahre ab Führerscheinerwerb
Verlängerung um weitere zwei Jahre bei A-Verstößen oder zwei B-Verstößen
Entzug der Fahrerlaubnis bei drei A-Verstößen oder entsprechender B-Verstoß-Kombination
verpflichtende Teilnahme an Aufbauseminaren
Zusätzlich dazu gelten für Fahranfänger bzw. Führerscheininhaber unter 21 Jahren in Deutschland in einigen Bereichen besonders strenge Regelungen. Es greift zum Beispiel ein striktes Alkoholverbot am Steuer(die 0,0 Promillegrenze). Mit dieser Null-Toleranz-Politik spiegelt der Gesetzgeber die Verantwortung wider, welche jungen Fahrern auferlegt wird.
Übrigens:
Die Probezeit läuft auch während eines verhängten Fahrverbots weiter. Haben Betroffene den Führerschein behalten und müssen lediglich am Aufbauseminar teilnehmen, darf auch weiterhin Auto gefahren werden. Kommt es zu einer Entziehung der Fahrerlaubnis, pausiert die Probezeit.
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Verlieren Fahranfänger bei Geschwindigkeitsverstößen automatisch den Führerschein?
Blitzer in der Probezeit führen nicht beim ersten Verstoß zum Verlust des Führerscheins. Wer mit maximal 20 km/h zu schnell gemessen wird, steht einem Verwarnungsgeld (wird für Ordnungswidrigkeiten bis 55 Euro verhängt) bzw. einem Bußgeld ohne Punkte gegenüber. Weitere Folgen für den Führerschein sind nicht zu befürchten. Die weit verbreitete Angst vieler Fahranfänger, bereits bei einem einzigen Blitzerfoto die Fahrerlaubnis zu verlieren, ist bei geringfügigen Überschreitungen unbegründet.
Kritisch wird es ab 21 km/h Überschreitung: Sind beim Blitzer in der Probezeit die 20 km/h überschritten (egal ob inner- oder außerorts, zum Beispiel beim Durchfahren einer Ortschaft mit 71 km/h – nach Toleranzabzug), begehen Fahranfänger einen sogenannten A-Verstoß. Die Konsequenzen sind aus Sicht der Betroffenen drastisch: Die Probezeit verlängert sich automatisch von zwei auf vier Jahre.
2Was sind A-Verstöße und warum sind sie so kritisch?
A-Verstöße sind schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten, die nicht nur Geschwindigkeitsverstöße umfassen. Zu den immer wieder geahndeten A-Verstößen gehören:
Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 20 km/h,
Qualifizierte Rotlichtverstöße (Ampel bereits länger als eine Sekunde rot),
Verstöße gegen geltende Abstandsregeln,
Alkohol am Steuer (0,0-Promille-Grenze für Fahranfänger),
Handy am Steuer,
Vorfahrtsmissachtung mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer.
Grundsätzlich greift die Probezeitverlängerung bereits bei einem A-Verstoß. Zusätzlich wird die Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet. Dieses macht sich mit mehreren hundert Euro bemerkbar und ist nach den Kosten für den Führerschein eine weitere erhebliche finanzielle Belastung. Hinzu kommen die regulären Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog – wie Bußgelder, Punkte und das Fahrverbot.
Achtung: Sind Fahranfänger in einem Pkw mit Anhänger unterwegs, tritt ein Sonderfall ein. Hier gilt eine Tempoüberschreitung ab 16 km/h bereits als A-Verstoß. Diese verschärfte Regelung spiegelt die erhöhte Gefährdung durch das Gespann wider.
3Welche Strafen ergeben sich aus dem Bußgeldbescheid in der Probezeit?
Während der Probezeit gelten besondere Regeln. Fahranfänger werden zusätzlich mit den Strafen für Ordnungswidrigkeiten aus dem Bußgeldbescheid konfrontiert. Für den Blitzer in der Probezeit wird zwischen Verstößen inner- und außerorts unterschieden.
Übersicht zu den Sanktionen aus dem Bußgeldbescheid bei zu hoher Geschwindigkeit innerorts:
Überschreitung (km/h)
Bußgeld (Euro)
Punkte in Flensburg
Fahrverbot (Monate)
bis 10
30
0
0
11 - 15
50
0
0
16 - 20
70
0
0
21 - 25
115
1
0
26 - 30
180
1
1*
31 - 40
260
2
1
41 - 50
400
2
1
51 - 60
560
2
2
61 - 70
700
2
3
über 70
800
2
3
Übersicht zu den Strafen bei zu hoher Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften:
Überschreitung (km/h)
Bußgeld (Euro)
Punkte in Flensburg
Fahrverbot (Monate)
bis 10
20
0
0
11 - 15
40
0
0
16 - 20
60
0
0
21 - 25
100
1
0
26 - 30
150
1
1**
31 - 40
200
1
1**
41 - 50
320
2
1
51 - 60
480
2
2
61 - 70
600
2
2
über 70
700
2
3
* Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr droht im Bußgeldkatalogein Fahrverbot von 1 Monat, wenn innerhalb von 12 Monaten wieder ein solcher Verstoßbegangen wird (Wiederholungstäterregel nach § 4 Abs. 2 BKatV).
4Welche Konsequenzen haben wiederholte Blitzer während der Probezeit?
Wer als Fahranfänger innerhalb der Probezeit einmal wegen zu hoher Geschwindigkeit innerhalb von Ortschaften auffällt, muss mit den geschilderten Konsequenzen rechnen. Neben Punkten in Flensburg und dem Fahrverbot sind wiederholte Auffälligkeiten kritisch zu betrachten. Es entsteht sehr schnell der Verdacht einer mangelnden Fahreignung. Der Gesetzgeber sieht für Fahranfänger drei Eskalationsstufen vor.
Konsequenzen wiederholter A-Verstöße in der Probezeit:
Ein A-Verstoß = Probezeitverlängerung und Teilnahme am Aufbauseminar
Zwei A-Verstöße = Verwarnung und verkehrspsychologische Beratung
Das Aufbauseminar für Fahranfänger (ASF) ist eine verpflichtende Nachschulung, dessen Kosten sich in der Regel auf Summen zwischen 250 und 500 Euro belaufen. Da Fahrschulen die Gebühren selbst festlegen, kommt es hier zu deutlichen Unterschieden. Die Nachschulung umfasst vier Theoriesitzungen (von je 135 Minuten) sowie eine Beobachtungsfahrt (Fahrprobe) von 30 Minuten.
Kann ich mich gegen einen Blitzer in der Probezeit wehren?
Ja, Fahranfänger können sich gegen einen Blitzer in der Probezeit wehren – genauso wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch. Gegen den Bußgeldbescheid wird mit einer Frist von zwei Wochen nach Bekanntgabe (Erhalt) Einspruch erhoben. Dieser hat schriftlich oder zur Niederschrift in der Bußgeldstelle zu erfolgen und ist der erste Schritt beispielsweise für den Versuch einer Umwandlung des Fahrverbots.
Haben die Bußgelder Auswirkungen auf die Einstufung in der Kfz-Versicherung?
Nein, Bußgelder für Blitzer in der Probezeit haben keine direkten Auswirkungen auf die Schadenfreiheitsklasse der Kfz-Versicherung. Die SF-Klasse richtet sich nach der Anzahl jener Jahre, in denen keine Schäden an den Versicherer gemeldet werden. Bußgelder sind reine Ordnungswidrigkeiten, ohne dass der Versicherer eine Schadensregulierung vornehmen muss.
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