Zu schnell unterwegs: Bußgeld bei Tempo 30 innerorts

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Geschwindigkeitsverstoß innerorts in 30er Bereichen drohen schnell hohe Bußgelder.
  • Autofahrer, die innerorts mehr als 30 km/h zu schnell sind, müssen Fahrverbote in Kauf nehmen.
  • Innerhalb der Probezeit ist die zu hohe Geschwindigkeit Grund für eine Verlängerung und das Aufbauseminar.

erhalten durch bgh-urteil

1Tempo 30: Hier kann zu schnelles Fahren teuer werden

Innerhalb von Ortschaften gelten in Deutschland normalerweise 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Diese Begrenzung ist in § 3 Abs. 3 StVO (Straßenverkehrsordnung) festgelegt. Aber: Innerorts kann die erlaubte Geschwindigkeit noch weiter verringert werden – zum Beispiel auf 30 km/h.

Dazu greifen Kommunen oft in besonders sensiblen Gefahrenzonen, wie vor Schulen. Aber auch im Rahmen einer veränderten Verkehrsführung bei Baustellen oder zur Verkehrsberuhigung in sensiblen Wohnbereichen wird die Höchstgeschwindigkeit regelmäßig reduziert. Autofahrer müssen in diesem Zusammenhang besonders aufmerksam sein.

Hintergrund: Wer sich an die erlaubte Geschwindigkeit von 50 km/h und die Beschilderung zur Herabsetzung der Geschwindigkeit verpasst, muss empfindliche Bußgelder bei innerorts 30 km/h hinnehmen. Eine Überschreitung der Geschwindigkeit von bis zu 10 km/h kostet 50 Euro (Verwarnungsgeld).

Bei 12 km/h zu viel sind es bereits 70 Euro. Damit bewegen Sie sich im Bußgeldbereich. Die nächste Stufe ist ab 16 km/h erreicht. Mit knapp 50 km/h stehen im Bußgeldbescheid bereits 100 Euro Bußgeld. Haben Sie noch etwas mehr aufs Gas getreten, sind sogar Punkte in Flensburg drin.

Damit haben Autofahrer ab 21 km/h zu rechnen. Wer bisher unauffällig unterwegs gewesen ist, kommt auch bei einem Punkt im FAER (Fahreignungsregister, ehemals als Verkehrszentralregister bekannt) mit einem blauen Auge davon. Schlimmer trifft es Autofahrer, die bereits bei sieben Punkten stehen. Mit dem Erreichen der acht Punkte beim KBA (Kraftfahrtbundesamt, verwaltet das FAER) droht eine Entziehung der Fahrerlaubnis.

2Mehr als ein Bußgeld: Innerorts 30 km/h zu schnell gewesen?

Überschreiten Autofahrer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit um 30 km/h, kommen zu den Bußgeldern und Punkten in der Verkehrssünderkartei noch Fahrverbote hinzu. Diese erstrecken sich über einen Zeitraum von einem bis drei Monaten. Im Bußgeldkatalog wird damit die Schwere des Verstoßes abgebildet.

Beispiel: Innerhalb einer 30er-Zone werden 65 km/h gemessen. Es erfolgt noch der Abzug von drei km/h, das Bußgeld und alle Nebenstrafen bemessen sich an 32 km/h Überschreitung. Damit werden:

  • 260 Euro Bußgeld
  • zwei Punkte
  • ein einmonatiges Fahrverbot

aus dem Bußgeldbescheid fällig. Bei 85 km/h ist nicht nur das Bußgeld – im Vergleich zu innerorts 30 km/h zu viel – fast doppelt so hoch. In diesem Fall wird ein zweimonatiges Fahrverbot verhängt. Ab einer Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h sind es drei Monate Fahrverbot.

Übrigens:

Die in einer Kontrolle gemessene Geschwindigkeit fließt erst nach Abzug eines Toleranzwerts in den Bußgeldbescheid ein. Dessen Höhe wird von der Geschwindigkeit und dem Messverfahren beeinflusst. Bis 100 km/h werden drei Stundenkilometer (bei einer ProViDa-Messung fünf Stundenkilometer) abgezogen. Darüber wird ein Abzug von drei bzw. fünf Prozent vorgenommen.

Ein Zone 30 Schild.
Ein Zone 30 Schild

3Was passiert innerorts bei 30 km/h in der Probezeit

Jeder Fahranfänger erhält die Fahrerlaubnis auf Probe. Grundlage ist § 2a StVG (Straßenverkehrsgesetz). Innerhalb der Probezeit werden bestimmte Verstöße besonders streng bewertet. Dies betrifft unter anderem das Überfahren einer roten Ampel, aber auch Abstandsverstöße und die Geschwindigkeit.

Eingeteilt werden die Verstöße in A- und B-Verstöße. Ein weniger schwerwiegender B-Verstoß wäre das Überziehen der HU (Hauptuntersuchung). A-Verstöße wiegen sehr viel schwerer und haben deutlich umfassendere Konsequenzen. Dazu gehören:

  • Verlängerung der Probezeit (von bestehenden 24 Monaten auf 48 Monate),
  • Teilnahme an einem Aufbauseminar (verpflichtend; bei Weigerung oder nicht fristgerechter Teilnahme droht eine Entziehung der Fahrerlaubnis).

Wo ordnet sich das Bußgeld innerorts für 30 km/h ein? Wer als Fahranfänger mit 19 km/h in einem 30er-Bereich geblitzt wird, kommt noch mit einem blauen Auge davon. Ab 20 km/h gilt die Ordnungswidrigkeit als A-Verstoß. Mit 30 km/h zu schnell müssen sich Fahranfänger also in jedem Fall auf das Aufbauseminar vorbereiten – welches zusätzlich zum Bußgeld noch einmal mehrere hundert Euro kostet.

Achtung:

Die Entziehung der Fahrerlaubnis droht einem Autofahrer innerhalb der Probezeit auch dann, wenn es zu mehreren A-Verstößen kommt. Beim zweiten Mal wird eine Verwarnung ausgesprochen, beim dritten Verstoß (es muss sich nicht zwangsläufig um eine zu hohe Geschwindigkeit handeln) wird der Führerschein wieder entzogen.

4Fahrverbot bei einem Bußgeld innerorts für 30 km/h umwandeln

Gerade das Thema Fahrverbot hat für einige Personengruppen erhebliche Konsequenzen. Bei Berufskraftfahrern oder einer beruflichen Nutzung des Führerscheins (zum Beispiel in der Pflege oder Rettungssanitätern) bedeutet es, den Beruf zwischen einem und drei Monaten nicht auszuüben.

Eine Möglichkeit: Das Fahrverbot wird in der Urlaubszeit angetreten (unter gewissen Umständen haben Autofahrer einen Gestaltungsspielraum zum Antritt des Fahrverbots). Option Nummer 2 wäre die Umwandlung in eine Geldstrafe. Dieser Schritt setzt allerdings das Vorliegen eines Härtefalls voraus und dass betroffene Antragsteller bisher nicht negativ im Straßenverkehr aufgefallen sind.

Häufige Fragen zu Bußgeld innerorts 30

Warum werden zusätzlich 28,50 Euro neben dem Bußgeld erhoben?

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Kann ich nicht einfach Bekannte Punkte und Bußgeld übernehmen lassen?

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