Bußgeld & Autobahn: Geschwindigkeit, zu geringer Abstand
Autor:
Stephanie Prinz
Redaktion
|
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Inhaltsübersicht
Das Wichtigste in Kürze
Auf deutschen Autobahnen gilt zwar meist eine Richtgeschwindigkeit, bei einem Unfall drohen trotzdem Konsequenzen.
Bußgelder werden für zu hohe Geschwindigkeit oder Abstandsverstöße erhoben.
Fehlverhalten – wie der Missbrauch der Rettungsgasse – sind ebenfalls schwere Ordnungswidrigkeiten.
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1Auch auf Autobahnen kann es teuer werden
Deutschland leistet sich den Luxus, auf Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen an vielen Stellen aufzuheben. Was einige Autofahrer (auch aus dem Ausland) mitunter als Freibrief zum schnellen Fahren verstehen, kann teuer werden – etwa, wenn es zu einem Unfall kommt und sich nicht an die empfohlene Geschwindigkeit gehalten wurde.
Es droht zwar kein Bußgeld und auch kein Fahrverbot. Allerdings droht eine anteilige Verteilung der Schuldfrage und damit von der Kfz-Versicherung Ärger. Zudem gibt es genug Situationen, in denen auch die Autobahn ein teures Bußgeld nach sich ziehen kann. Neben der Tatsache, dass es viele Abschnitte mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung gibt, können Sie als Autofahrer sehr schnell einen Abstandsverstoß begehen.
Besonders bitter werden Bußgeldern und Punkte der Probezeit. Die Autobahn schützt Fahranfänger nicht davor, ein Aufbauseminar besuchen zu müssen oder im schlimmsten Fall den Führerschein wieder abzugeben.
2Geschwindigkeitsüberschreitungen auf Autobahnen
Eine Autobahn mit drei Spuren verleitet schnell dazu, etwas stärker aufs Gas zu treten. Autofahrer müssen sich bewusst sein, dass auch hier ein Blitzer für Überraschungen sorgen kann. Geschwindigkeitskontrollen finden aber nicht nur über temporär aufgestellte Blitzer statt. Auf den Autobahnen ist mit ProViDa-Überwachungsfahrten zu rechnen.
Für die Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn gilt eine Besonderheit. Ab 100 km/h werden nicht mehr pauschal drei Kilometer pro Stunde abgezogen, sondern eine Differenz von drei Prozent der gemessenen Geschwindigkeit. Bei einer ProViDa-Überwachung beträgt der Toleranzwert fünf Prozent. Die nach diesem Abzug verbleibende Geschwindigkeit sind für das Bußgeld und die Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg maßgeblich (bis 15 km/h wird ein Verwarnungsgeld verhängt).
Überschreitung (km/h)
Bußgeld (Euro)
Punkte in Flensburg
Fahrverbot?
bis 10
20
0
Nein
11 - 15
40
0
Nein
16 - 20
60
0
Nein
21 - 25
100
1
Nein
26 - 30
150
1
1 Monat (bei Wiederholung)
31 - 40
200
1
1 Monat (bei Wiederholung)
41 - 50
320
2
1 Monat
51 - 60
480
2
1 Monat
61 - 70
600
2
2 Monate
über 70
700
2
3 Monate
Gerade die Fahrverbote und Punkte werden sehr schnell zu einem Problem. Wer beruflich auf das Auto bzw. den Führerschein angewiesen ist, hat noch die Chance zur Umwandlung in eine höhere Geldstrafe. Aber: Dieser Schritt wird immer vom Einzelfall abhängig gemacht – und ist an das Vorliegen eines Härtefalls gebunden.
Was übrigens nicht funktioniert: Gegen den Bescheid und die Punkte Einspruch erheben, um deren Eintragung ins Verkehrszentralregister aufzuschieben – weil hier bereits sieben Punkte stehen. In Deutschland gilt das Tattagprinzip. Außerdem gibt es nach dem Verfallen der Punkte noch eine 12-monatige Überliegefrist, welche genau dies verhindern soll.
3Abstandsunterschreitungen: Risiken und Bußgelder
Auf der Autobahnen werden oft Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h gefahren. In Notfallsituationen bleibt nicht nur wenig Zeit zum Reagieren, jeder Meter Abstand zum Vordermann erhöht die Chance, mit „einem blauen Auge“ davonzukommen. Ein geringer Sicherheitsabstand erhöht das Unfallrisiko dagegen massiv. Der Gesetzgeber ahndet diese Verstöße nach § 4 der StVO (Straßenverkehrsordnung).
Als Faustregel gilt: Der Sicherheitsabstand sollte etwa die Hälfte des Tachowerts in Metern betragen („halber Tacho-Abstand“).
Verstöße gegen das Abstandsgebot werden folgendermaßen geahndet:
Abstand unter 5/10 (des halben Tachowerts bei über 80 km/h) – 75 Euro und 1 Punkt,
Abstand weniger als 4/10 – 100 Euro Bußgeld und 1 Punkt,
Abstand weniger als 3/10 – 160 Euro sowie 1 Punkt und 1 Monat Fahrverbot (bei mehr als 100 km/h),
Abstand weniger als 2/10 – bis zu 320 Euro (bei mehr als 130 km/h); 2 Punkte und 2 Monate Fahrverbot.
Sollte bei mehr als 130 km/h der Abstand weniger als 1/10 betragen, sind 400 Euro Bußgeld fällig und es darf drei Monate nicht mehr Auto gefahren werden.
4Verwaltungsgebühren – es wird noch teurer
Zur Geldstrafe kommen in einem Bußgeldbescheid weitere Kosten hinzu. Diese ergeben sich nach § 107 OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz) aus den Verwaltungsgebühren und den Zuschlägen unter anderem für den Versand. Die Gebühr für einen Bußgeldbescheid ist dabei auf fünf Prozent des festgesetzten Bußgeldes (mindestens aber 25 Euro) bemessen. Auslagen für eine Zustellung mit Zustellungsurkunde oder Einschreiben darf die Behörde mit 3,50 Euro ansetzen.
Häufige Fragen zu Bußgeld auf der Autobahn
Was wird auf der Autobahn noch alles teuer?
Muss ich den Bußgeldbescheid als Halter hinnehmen?
Was passiert, wenn ich gar nicht selbst gefahren bin?
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