1Welche Bußgelder drohen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts?
Innerorts und außerhalb von Ortschaften gelten in Deutschland konkrete Höchstgeschwindigkeiten, an die sich alle Verkehrsteilnehmer halten müssen. Kommt es zu deren Überschreitung, drohen Verwarnungsgelder oder Bußgelder. Entscheidend ist die Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung.
Die Bußgeldkatalog-Verordnung (BKatV; auf Grundlage des Straßenverkehrsgesetzes (StVG)) staffelt im Bußgeldkatalog die Sanktionen nach dem Grad der Geschwindigkeitsüberschreitung. Die Bußgelder steigen dabei proportional zur Geschwindigkeit an.
Während geringfügige Überschreitungen nur mit Geldstrafen geahndet werden, kommen ab bestimmten Schwellenwerten Sanktionen wie Punkte im Fahreignungsregister und Fahrverbote hinzu. Die Höhe der Bußgelder spiegelt letztlich den Gefährdungsgrad wider, der von überhöhter Geschwindigkeit ausgeht.
Überschreitung (km/h)
Bußgeld (Euro)
Punkte in Flensburg
Fahrverbot (Monate)
bis 10
20
0
0
11 - 15
40
0
0
16 - 20
60
0
0
21 - 25
100
1
0
26 - 30
150
1
1**
31 - 40
200
1
1**
41 - 50
320
2
1
51 - 60
480
2
2
61 - 70
600
2
2
über 70
700
2
3
* Das Fahrverbot wird verhängt, wenn es sich innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten um einen wiederholten Verstoß handelt.
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Autobahnen – Richtgeschwindigkeit 130 km/h (keine generelle Begrenzung).
Übrigens:
Der Begriff Richtgeschwindigkeit bedeutet zwar, dass bei einer Überschreitung kein Bußgeld verhängt wird. Allerdings müssen Autofahrer immer damit rechnen, dass bei einem Unfall eine Teilschuld zugesprochen wird. Damit ist das schnelle Fahren in jedem Fall für die versicherungsrechtliche Bewertung relevant.
Zusätzlich kann eine Regelung durch die Beschilderung erfolgen. Das Verkehrszeichen 274 (zulässige Höchstgeschwindigkeit) überschreibt grundsätzlich die in § 3 StVO festgelegte Grenze und kann diese in beide Richtungen modifizieren. Besondere Aufmerksamkeit erfordern Geschwindigkeitsbegrenzungen, die aus der Verkehrssituation entstehen.
Beispiele sind hier Baustellen oder witterungsbedingte Gefahren. Diese temporären Beschränkungen sind rechtlich genauso bindend und deren Missachtung wird entsprechend mit einem Bußgeldbescheid sanktioniert.
Die Geschwindigkeit muss nach § 3 Absatz 1 StVO stets den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen angepasst werden. Bei Nebel, Regen oder Schnee ist eine Anpassung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit angezeigt, wenn dies für das sichere Beherrschen des Fahrzeugs erforderlich ist. Bei weniger als 50 Meter Sichtweite gilt auch außerorts Tempo 50.
Kleiner Tipp:
Wer als Autofahrer an dieser Stelle auch Nummer sicher gehen will, kann sich an den entlang der Straßen aufgestellten Leitpfosten orientieren. Diese sind auf gerader Strecke immer im Abstand von 50 Metern aufgestellt.
Verkehrszeichen wie das Zeichen 274 sind im Straßenverkehr bindend. Sehr oft werden diese in Gefahrenbereichen aufgestellt, wie den Einmündungen von Nebenstraßen auf Bundes- oder Landesstraßen.
3Blitzer außerorts und Punkte in Flensburg
Für einen Blitzer außerorts ist ab 21 km/h Überschreitung mit Punkten in Flensburgzu rechnen. Das Punktesystem im Fahreignungsregister (FAER) dient der Überwachung der Verkehrseignung und sieht eine gestaffelte Sanktionierung vor. Bis drei Punkte drohen keine Konsequenzen, ab vier Punkte folgt eine Ermahnung und bei sechs Punkten die Verwarnung mit Seminarempfehlung.
Ab acht Punkten kommt es zum Entzug der Fahrerlaubnis. Von dieser ist das Fahrverbot zu unterscheiden, welches ab 41 km/h Überschreitung beim Blitzer außerorts greift. Dessen Dauer beträgt zunächst einen Monat und steigt bei höheren Geschwindigkeiten auf bis zu drei Monate an. Nach Ablauf des Fahrverbots erhalten Autofahrer die Fahrerlaubnis wieder zurück. Eine Entziehung ist mit einer Sperrfrist verbunden, der Führerschein muss neu beantragt werden. Zudem sind Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle oft mit einer MPU konfrontiert.
4Besonderheiten in der Probezeit?
Fahranfänger in der Probezeit unterliegen nach § 2a StVG Regelungen, die bei einem Verstoß besondere Sanktionen vorsehen. Ab 21 km/h Überschreitung handelt es sich um einen A-Verstoß mit einer Probezeitverlängerung um 2 Jahre und verpflichtet zur kostenpflichtigen Teilnahme an einem Aufbauseminar.
Folgen der A-Verstöße in der Probezeit:
Erster A-Verstoß: Verpflichtende Teilnahme am Aufbauseminar
Zweiter A-Verstoß: Verwarnung und verkehrspsychologische Beratung
Dritter A-Verstoß: Entzug der Fahrerlaubnis
Diese Regelungen spiegeln das Unfallrisiko und die Unerfahrenheit von Fahranfängern wider. Das abgestufte System aus Sanktionen soll Fahranfänger zu umsichtigen Verhalten anhalten.
5Das Fahrverbot aus einem Blitzer außerorts umwandeln
Das Fahrverbot aus dem Blitzer hat für einige Personengruppen erhebliche Auswirkungen. Für Berufskraftfahrer oder wenn der Führerschein beispielsweise zur Pflege von Angehörigen benötigt wird, entstehen massive Probleme. Für diese Fälle besteht ein gewisser Gestaltungsspielraum – die Umwandlung in eine höher Geldstrafe. Dieser Schritt kommt nur infrage, wenn es sich tatsächlich um einen Härtefall handelt und Betroffene im Straßenverkehr bisher nicht negativ aufgefallen sind.
Kostenloser Check statt vorschnell zahlen – und im nächsten Schritt ggf. mit Anwalt gegen den Bescheid vorgehen.
Was passiert, wenn Verkehrszeichen zur Höchstgeschwindigkeit nicht mehr zu erkennen sind?
Wenn ein Verkehrszeichen – etwa das Zeichen 274 – nicht oder nicht mehr eindeutig erkennbar ist, hat dies direkte Auswirkungen auf die Wirksamkeit der angeordneten Geschwindigkeitsbeschränkung und etwaige Bußgeldverfahren. Es kann in diesem Fall nicht mehr seine rechtlich bindende Wirkung entfalten. Situationen, die hier relevant sind, wären eine Verschmutzung (durch Matsch oder Baustellenstaub) sowie Überwuchs (Laub bzw. Hecken) und die Unkenntlichkeit durch Verblassen.
Wann lohnt sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid?
Der Einspruch nach §§ 67 ff. des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) ist innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung schriftlich möglich. Zu den Gründen, auf welche sich der Widerspruch stützen kann, gehören Messfehler (falsche Bedienung oder defekte Eichung der Messgeräte), Verfahrensfehler (zum Beispiel eine unvollständige Dokumentation oder falsche Identifizierung des Halters) und Verstöße gegen die Mess- und Eichverordnung (wie bei einer Nichteinhaltung technischer Richtlinien).
Wie lange kann ein Blitzer außerorts von der Bußgeldstelle verfolgt werden?
Die Verjährungsfrist für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts beträgt drei Monate ab dem Tag des Verstoßes. Diese Frist kann jedoch unterbrochen werden. Zu den auslösenden Situationen zählt beispielsweise der Versand des Anhörungsbogens. Wurde dieser innerhalb der Frist an den vermuteten Verkehrssünder zugestellt, hat die Bußgeldstelle erneut drei Monate Zeit, einen Bußgeldbescheid zu versenden.
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