Facebook Datenleck-Check: Sind Sie betroffen?

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Magnus Kaminski

Legal Tech Experte

Stephanie Prinz
Autor: 
Stephanie Prinz

Das Wichtigste in Kürze

  • 2019 gelangten Hacker mithilfe der sogenannten Scraping-Methode an mehrere hundert Millionen Facebook-Nutzerdaten. Abgegriffen wurden insbesondere Klarnamen und die dazugehörigen Handynummern. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer werden seitdem mit Spam-Nachrichten bombardiert und oft zur Preisgabe ihrer Zahlungsdaten aufgefordert 
  • Die Sicherheitslücke ist mittlerweile geschlossen, dennoch sind die Daten nach wie vor im Umlauf. Oft hilft nur ein Wechsel der Mobilfunknummer, da leider nicht abschließend feststellbar ist, in wessen Händen sich die Nummern (noch) befinden 
  • Nach den Vorschriften der DSGVO haben Nutzer in der Regel einen Anspruch auf Schadensersatz von bis zu 5.000 Euro. Prüfen Sie mithilfe des Facebook Datenleck Checks, ob Sie betroffen sind und welche Forderungen Sie geltend machen können

Sind auch Sie vom Datenleck betroffen?

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1Facebook Datenleck: Was ist im Jahr 2019 vorgefallen?

Hinter dem Facebook Datenleck steckt ein Hackerangriff, der mithilfe des sogenannten Scrapings durchgeführt wurde. Hacker griffen über zufallsgenerierte Mobilfunknummern zahlreiche Nutzerdaten ab, insbesondere aber die folgenden, im Facebook Profil gespeicherten, Informationen: 

  • Nutzername, in der Regel also Klarname 
  • Geburtsdatum 
  • Handynummer und Mail-Adresse
  • Beziehungsstatus und Wohnort 

Die Besonderheit: Vor allem die Handynummer wird bei Facebook selbst für Freunde nicht sichtbar angezeigt. Nur Nutzer, die ihre Nummer aktiv veröffentlichen, teilen diese mit anderen Menschen – regelmäßig aber auch dann nur mit Freunden.

Beim Scraping erhalten die Hacker aber auch dann Zugriff auf die Telefonnummer, wenn sie sie lediglich in die Suchfunktion des sozialen Netzwerks eingeben. Diese mittlerweile geschlossene Sicherheitslücke wurde damals ausgenutzt. Ein Zufallsgenerator führte Milliarden von Suchanfragen mit zufällig generierten Nummern durch. Passte die eingegebene Nummer zu einem Profil, wurde der entsprechende Name der Nutzerin oder des Nutzers angezeigt. So hatten die Hacker den Vor- und Nachnamen, in der Regel den Wohnort und die zum Profil gehörende Handynummer. 

Ein Facebook Datenleck Check kann dabei helfen, herauszufinden, ob auch Sie von den Scraping-Attacken betroffen sind. Denn die Nummern wurden in Hacker-Foren veröffentlicht und sind dort – auch wenn die Lücke bei Facebook längst geschlossen ist – nach wie vor verfügbar. Da alleine in Deutschland weit über sechs Millionen Nutzer betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, Opfer vom Spam- oder kriminellen Anrufen respektive Nachrichten zu werden. 

Mithilfe eines Facebook Datenleck Checks finden Sie heraus, ob Sie von der Datenpanne betroffen sind und welche Ansprüche Sie gegebenenfalls geltend machen können.

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2Facebook Datenleck Check: Welche Folgen hat der Datenskandal für die Betroffenen?

Erste und mehr oder weniger unmittelbare, bis heute anhaltende Folge des Facebook Datenlecks sind Spamanrufe und gefälschte Nachrichten. Nutzerinnen und Nutzer werden beispielsweise vom Zoll aufgefordert, eine Gebühr für die weitere Bearbeitung ihrer Paketsendung zu entrichten. Dabei ist eine Zahlung nur mit Kreditkarten möglich – und auf diese Weise gelangen Kriminelle dann an alle notwendigen Daten für einen Kreditkartenbetrug.

Außerdem sind viele Daten in die Hände von Unternehmen gelangt. Diese missbrauchen sie für Werbezwecke, senden Nutzern etwa Angebote oder sogar Briefe. Mindestens genauso häufig kommt es zu ungefragten Anrufen, meist aus dem Ausland. Heben Sie ab, wissen die Kriminellen, dass die gewählte Nummer nach wie vor vergeben ist – und nutzen diese Erkenntnis für weitere Anrufe und Nachrichten.

Unser Tipp daher:

Seien Sie bei dubiosen Anrufen und Nachrichten besonders vorsichtig. Geben Sie keinesfalls Zahlungsinformationen oder andere sensible Daten – etwa Ihre Adresse – preis. Blockieren Sie entsprechende Nummern und wenden Sie sich im Zweifel an die Polizei.  

Eine Person öffnet die Facebook App auf dem Handy

3Gibt es mögliche Ansprüche gegen Facebook oder den Meta-Konzern? 

Begeht ein Unternehmen einen Verstoß gegen datenschutzrechtliche Vorschriften, haben Betroffene grundsätzlich verschiedene Ansprüche. Außerdem kann es zu einem behördlichen Verfahren kommen, in dem beispielsweise Bußgelder verhängt oder Auflagen erteilt werden. Facebook wurde beispielsweise vor einigen Jahren zu einer Geldstrafe verurteilt, weil die Datenschutzbestimmungen zu unkonkret und schwer verständlich formuliert waren. 

Bei einem Hacker-Angriff stellt sich die Situation aber etwas anders dar. Denn hier liegt die Ursache für das Bekanntwerden der Daten nicht unmittelbar bei Facebook. Vielmehr sind es die Hacker, die sich durch eine Sicherheitslücke Zugang zu diesen Informationen verschafft haben. Im zweiten Schritt ist dann allerdings zu prüfen, ob Facebook nicht zumindest für das Bestehen dieser Sicherheitslücke verantwortlich ist und haftbar gemacht werden kann. 

Entsprechendes gilt auch für die Meldung des Datenschutzverstoßes. Denn der Facebook-Konzern muss die zuständigen Datenschutzbehörden unverzüglich darüber informieren, dass es ein Datenleck gab. Diese Meldepflicht kann das Unternehmen nur umgehen, wenn es sofortige Maßnahmen zur Schadensbegrenzung einleitet. Dies hat Facebook getan – unmittelbar nach den ersten Veröffentlichungen konnten die Hacker kein Scraping mehr einsetzen. 

In der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind darüber hinaus aber weitere Rechte betroffener Personen normiert. So muss Facebook alle Nutzerinnen und Nutzer ausführlich über Grund, Auswirkung und Reichweite des Datenlecks informieren (Artikel 15 DSGVO). Verweigert der Konzern die Auskunft oder ist sie nicht umfassend genug, kann nach Artikel 82 DSGVO ein Anspruch auf finanzielle Entschädigung bestehen. 

Und hier kommt der Facebook Datenleck Check ins Spiel. Denn die Norm wird von den Gerichten sehr verbraucherfreundlich ausgelegt, sodass bereits zahlreiche Verurteilungen ausgesprochen wurden. Dabei wurde Facebook verpflichtet, zwischen 300 und 5.000 Euro an Betroffene zu zahlen – und zwar je Facebook-Profil, dessen Daten entwendet und missbraucht wurden. Einige Beispiele aus der aktuellen Rechtssprechung

  • Landgericht Stuttgart, Az. 3 O 220/22: Hier wurden wegen des Facebook Datenlecks 1.000 Euro Schadensersatz gezahlt. Der Betroffene war Opfer gleich mehrerer DSGVO-Verstöße, weil Facebook keinerlei Auskunft zum Sachverhalt erteilte 
  • Landgericht Stuttgart, Az. 8 O 38/23: Der vom Facebook Datenleck Betroffene erhielt Schadensersatz in Höhe von 400 Euro 
  • Landgericht München, Az. 15 O 4507/22: Verstöße gegen die DSGVO führten bei diesem Nutzer dazu, dass insgesamt 600 Euro an Schadensersatz zu zahlen war

Häufige Fragen zu Facebook Datenleck Check

Um welchen Service handelt es sich beim Facebook Datenleck Check?

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Gibt es bereits Urteile zum Facebook Datenleck?

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Aktuelle Urteile & Bewertungen

Icon Waage
September 2022

Landgericht Zwickau

1.000 € Schadensersatz (Versäumnisurteil)
Facebook ist selbst für das Datenleck verantwortlich
Icon Gesprächsblase
August 2023
“Von den Datenlecks hört man ja ständig, aber alleine habe ich mir nicht zugetraut, was dagegen zu machen. Aber wenn es so eine einfache Möglichkeit gibt, ist das mal einen Versuch wert finde ich. Ein Ergebnis habe ich aber noch nicht.”

Darius T., Emden
Icon Waage
Oktober 2022

Landgericht Oldenburg

3.000 € Schadensersatz wegen Verletzung der DSGVO
Zuzüglich Zinsen von 4,12 % seit Klageerhebung
Icon Gesprächsblase
Juli 2023
“Der Kontakt war bisher sehr freundlich. Mein Verfahren läuft noch, also kann ich noch nichts zum Ergebnis sagen, aber ich fühle mich gut aufgehoben. Man merkt, dass Sie viel Erfahrung haben. Danke.”
Alexandra M., Tübingen
Icon Waage
Mai 2023

Landgericht Stuttgart

500 € Schadensersatz wegen erhaltener Werbeanrufe
Es wurde ein "systematischer Verstoß" gegen die DSGVO festgestellt
Über den Autor
Stephanie Prinz

Stephanie Prinz

Stephanie Prinz ist bei helpcheck seit 2018 im Bereich Business Development tätig. Bereits während Ihres abgeschlossenen Master Studiums der Kommunikationswissenschaften an der RWTH Aachen interessierte Sie sich für Verbraucherrechte und absolvierte im Zuge Ihres Auslandssemester in San Diego, Kalifornien, verschiedene Praktika in aufstrebenden Legal Tech-Unternehmen. Seit 2022 ist sie im Rahmen des helpcheck Online-Ratgebers für die Themen Arbeitsrecht und Finanzen zuständig und kümmert sich um die sprachliche Qualität aller Texte.

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