Staatlich geförderte Versicherung

Magnus Kaminski
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Magnus Kaminski

Legal Tech Experte

Stephanie Prinz
Autor: 
Stephanie Prinz
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Was ist eine staatlich geförderte Versicherung?

Unter einer staatlich geförderten Versicherung werden alle Versicherungsprodukte verstanden, die vom Staat entweder mit Prämien, steuerlichen Vergünstigungen oder Zuschüssen jeder Art gefördert werden. Das Hauptargument dabei: Zusätzlich zur Rendite und den erzielbaren Zinsen gibt es Geld vom Staat geschenkt. Dass die Sache aber auch einen Haken, insbesondere erschwerte Kündigungsmöglichkeiten, hat, wird dabei gerne verschwiegen. 

Welche Versicherungen werden staatlich gefördert? 

Staatlich besonders gefördert werden in erster Linie folgende Versicherungsprodukte für die Altersvorsorge: 

Alle anderen Versicherungen, etwa die private Rentenversicherung mit ETFs oder aktiv gemanagten Fonds, werden nicht vom Staat unterstützt. Das bedeutet, dass vor allem die Beiträge nicht steuerlich geltend gemacht werden können und die spätere Rente bzw. Kapitalauszahlung voll der Einkommensteuer unterliegt. Dafür gelten bei privaten Versicherungen weniger strenge Vorschriften, sodass Sie unter anderem eine höhere Rendite erzielen und Ihren Vertrag besser an die individuelle Lebenssituation anpassen können.  

Daher gilt:

Schauen Sie immer, welches Produkt am besten zu Ihnen passt. Wenn es sich dabei nicht um eine staatlich geförderte Police handelt, dann ist das so – keinesfalls sollten Sie Ihre Entscheidung aber von staatlichen Zuschüssen abhängig machen!

Wie erfolgt die Förderung? 

Wie die Förderung der Altersvorsorge praktisch aussieht, hängt von der gewählten Versicherung ab. Wir geben einen Überblick zu den drei häufigsten Absicherungsmodellen

  • Riester: Während der Ansparphase können die Beiträge steuerlich voll als Sonderausgaben abgezogen werden. Zusätzlich gibt es sogenannte „Riester-Zulagen“, die direkt in den Vertrag fließen. Die spätere Rente unterliegt voll der Einkommensteuer 
  • Rürup: Sie wird wie die gesetzliche Rentenversicherung behandelt. Bis zum Höchstbetrag von (Stand 2022) 25.787 Euro können die Beiträge voll steuerlich abgesetzt werden. Später unterliegt die Rente mit dem Ertragsanteil (Tabelle in § 22 EStG) der Einkommensteuer
  • Betriebliche Altersvorsorge: Hier kommt es für die Steuer auf die Art der Versicherung an. Zahlen Sie die Beiträge im Rahmen der Entgeltumwandlung, fallen auf das umgewandelte Gehalt keine Lohnsteuern und Sozialbeiträge an

Kombiniert mit einem renditestarken, günstigen und flexiblen Versicherungsprodukt sind die staatlichen Fördermöglichkeiten besonders bei der betrieblichen Altersvorsorge sehr attraktiv. Sprechen Sie Ihren Arbeitgeber daher auf die Möglichkeit der Entgeltumwandlung, die er Ihnen anbieten muss, an. 

Welchen Haken gibt es bei der staatlichen Förderung? 

Mit verschiedenen staatlichen Förderungen möchte der Gesetzgeber explizit und ausschließlich die Altersvorsorge stärken. Daher haben Versicherungen, bei denen es entsprechende Prämien und Vergünstigungen gibt, tendenziell mehr Nachteile als „normale“ Policen für die Altersvorsorge. Zu den Nachteilen von Rürup, Riester und bAV gehören: 

  • Fehlendes Kapitalwahlrecht: Eine Auszahlung des Vertragsvermögens ist nur als Rente, nicht als Einmalleistung möglich
  • Kein Anbieterwechsel möglich: Haben Sie sich einmal für einen Anbieter entschieden, ist ein Wechsel – etwa wegen zu hoher Kosten – zu einem anderen Anbieter kaum möglich 
  • Hohe Kosten: Abschluss- und Verwaltungskosten fressen einen großen Teil der möglichen Rendite auf, außerdem fallen für die Fonds jährlich Zusatzkosten an. Auch für die Umschichtung des Vermögens in andere Anlagen, sofern sie möglich ist, verlangen viele Versicherer satte Gebühren 

Sie sehen: Eine Versicherung nur wegen staatlicher Förderungen abzuschließen, ist nicht unbedingt die beste Entscheidung. Die Police muss zu den persönlichen Lebens- und Zukunftsvorstellungen passen, erst dann sollten Sie über einen Abschluss nachdenken! 

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Daher raten wir Ihnen davon ab, Ihre Albingia Lebensversicherung direkt zu kündigen. Lassen Sie den Vertrag zunächst vom Anwalt prüfen und treffen Sie erst dann Ihre Entscheidung! 

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