Gesetzliche Pausenzeiten: Das steht Ihnen zu

Magnus KaminskiGeprüft Symbol
geprüft von 
Magnus Kaminski

Legal Tech Experte

Stephanie Prinz
Autor: 
Stephanie Prinz

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regelungen des ArbZG gelten ausschließlich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wer selbstständig oder verbeamtet ist, muss die entsprechenden Vorschriften also nicht beachten 
  • Arbeitnehmer müssen grundsätzlich im Vorfeld wissen oder mitgeteilt bekommen, wann sie ihre Pausen zu nehmen haben. Dabei muss der Arbeitgeber sicherstellen, dass bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden mindestens 30 Minuten Pause sind 
  • Die Gesamtpause kann zwar aufgeteilt werden, eine Unterbrechung der Arbeit gilt aber nicht als Pause, wenn sie weniger als 15 Minuten dauert. Sind Sie nicht vollständig von der Arbeit freigestellt, gilt eine Pause ebenfalls nicht als solche
  • Für Jugendliche gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG), das ArbZG findet nur Anwendung, soweit das JArbSchG auf dieses verweist   

Nutzen Sie unsere Erstberatung durch Arbeitsrecht-Experten und erfahren Sie umgehend, was Ihnen zusteht.

Jetzt kostenlos prüfen
erhalten durch bgh-urteil

1Die Grundlagen der Pause im ArbZG 

Die wichtigsten Regelungen zur Pausenzeit finden sich in § 4 ArbzG. Der Gesetzgeber hat dabei folgende Rahmenbedingungen geschaffen, wobei es sich jeweils um die Mindestanforderungen handelt: 

  • Eine Pause gilt immer erst dann als Pause, wenn Sie mindestens 15 Minuten und vollständig von der beruflichen Tätigkeit freigestellt sind 
  • Arbeiten Sie mehr als sechs, aber weniger als neun Stunden, müssen Sie spätestens nach sechs Stunden insgesamt 30 Minuten Pause gemacht haben. Sie können diese auf 2 x 15 Minuten aufteilen oder am Stück nehmen
  • Arbeiten Sie mehr als neun Stunden, stehen Ihnen 45 Minuten Ruhepause zu. Auch hier ist eine Aufteilung auf zwei oder drei Abschnitte möglich 

Achtung:

Nicht mit der Pausenzeit zu verwechseln ist die Ruhezeit. Nach der Pause arbeiten Sie unmittelbar weiter. Die Ruhezeit beginnt hingegen mit dem heutigen Feierabend und endet mit dem nächsten Arbeitsbeginn. Sie muss nach § 5 ArbZG mindestens 11 Stunden dauern, kann aber in einigen Branchen um eine Stunde verkürzt werden.

2Abweichende Regelungen in bestimmten Fällen und durch Tarifvertrag

In einem Tarifvertrag können Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung festlegen, dass die Ruhepausen in Schicht- und Verkehrsbetrieben anders verteilen (§ 7 Abs.1 Nr.2 ArbZG). Insgesamt darf die gesetzliche Pausenzeit also nicht unterschritten werden, Sie können eine 30-minütige Pause aber beispielsweise in drei Einheiten á 10 Minuten nehmen. 

Außerdem regelt § 14 ArbZG die Grundsätze in Notfällen. Werden Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer dringend benötigt, um größere Schäden vom Betrieb abzuwenden, gelten die üblichen Pausenvorschriften nicht. Allerdings darf der Einsatz nur von vorübergehender Dauer sein. Im Übrigen erhalten Sie die geleistete Mehrarbeit als Überstunden/Freizeitausgleich zurück.

Ein Laptop mit Kaffee auf einem Schreibtisch

Häufige Fragen zu Gesetzliche Pausenzeiten

Was muss der Arbeitgeber aufzeichnen?

Faq Icon

Was passiert, wenn der Arbeitgeber die Pausenzeiten nicht einhält?

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Faq Icon

Aktuelle Urteile & Bewertungen

Icon Waage
September 2022

Landgericht Zwickau

1.000 € Schadensersatz (Versäumnisurteil)
Facebook ist selbst für das Datenleck verantwortlich
Icon Gesprächsblase
August 2023
“Von den Datenlecks hört man ja ständig, aber alleine habe ich mir nicht zugetraut, was dagegen zu machen. Aber wenn es so eine einfache Möglichkeit gibt, ist das mal einen Versuch wert finde ich. Ein Ergebnis habe ich aber noch nicht.”

Darius T., Emden
Icon Waage
Oktober 2022

Landgericht Oldenburg

3.000 € Schadensersatz wegen Verletzung der DSGVO
Zuzüglich Zinsen von 4,12 % seit Klageerhebung
Icon Gesprächsblase
Juli 2023
“Der Kontakt war bisher sehr freundlich. Mein Verfahren läuft noch, also kann ich noch nichts zum Ergebnis sagen, aber ich fühle mich gut aufgehoben. Man merkt, dass Sie viel Erfahrung haben. Danke.”
Alexandra M., Tübingen
Icon Waage
Mai 2023

Landgericht Stuttgart

500 € Schadensersatz wegen erhaltener Werbeanrufe
Es wurde ein "systematischer Verstoß" gegen die DSGVO festgestellt
Über den Autor
Stephanie Prinz

Stephanie Prinz

Stephanie Prinz ist bei helpcheck seit 2018 im Bereich Business Development tätig. Bereits während Ihres abgeschlossenen Master Studiums der Kommunikationswissenschaften an der RWTH Aachen interessierte Sie sich für Verbraucherrechte und absolvierte im Zuge Ihres Auslandssemester in San Diego, Kalifornien, verschiedene Praktika in aufstrebenden Legal Tech-Unternehmen. Seit 2022 ist sie im Rahmen des helpcheck Online-Ratgebers für die Themen Arbeitsrecht und Finanzen zuständig und kümmert sich um die sprachliche Qualität aller Texte.

Scroll to top Icon

Unsere Kunden bewerten helpcheck.de mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4.86 von 5 Sternen, basierend auf 1040 Bewertungen.